In einem kleinen japanischen Dorf passiert eines Tages etwas Außergewöhnliches:
ein junger Mann betritt die Hütte des Tischlers und fordert diesen zu einem Wettkampf im Bogenschießen heraus. Er selbst habe es in dieser Kunst zu einer großen Meisterschaft gebracht und fordere nun Tsetsuya, den berühmtesten Bogenschützen Japans, zu einem Vergleichskampf. Dieser nimmt die Herausforderung an, siegt im Zweikampf und gibt seine Lehren an einen kleinen Dorfjungen weiter.
Diese Geschichte dient als Rahmenhandlung für weiteres, entzückendes Buch des brasilianischen Autors Paulo Coelho. Der Leser, der den Klassiker “Zen in der Kunst des Bogenschießen“ kennt, vermeint nach der Lektüre dieses Büchleins, nicht sehr viel Neues in seinen Seiten zu entdecken. Das mag vielleicht auf den ersten Blick hin so sein, die Schönheit und Kunst dieser Ideen entfalten sich jedoch durch die Vision des Autors. Coelho nähert sich dem Thema auf seine ihm eigene Art und Weise, voller Eleganz und Anmut in Worten und Ideen. Es steckt sehr viel Geist in seinen Aussagen, mit dem er die Kunst des Bogenschießens beschreibt. Die besondere Schönheit dieses Bandes wird ergänzt durch die wunderbaren Grafiken des Illustrators Christoph Niemann, die in ihrer reduzierten Einfachheit den besonderen Geist des Bogenschießens widerspiegeln. Ein Buch für Genießer, Künstler, Weisheit suchende – und natürlich auch für Bogenschützen.
„Der Weg des Bogens ist der Weg der Freude und der Begeisterung, der Vollkommenheit und des Fehlers, der Technik und der Intuition. Aber du lernst den Weg des Bogens nur, indem du deine Teile auch abschießt“
Titel: Der Weg des Bogens
Autor: Paulo Coelho
Verlag: Diogenes, 2017
ISBN: 978 3 257 06948 8
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